Mittwoch, 22. Dezember 2010

Interpretation (S.107-108)

Der im Jahre 1995 von Bernhard Schlink verfasste Roman „Der Vorleser“ beschäftigt sich hauptsächlich mit der Beziehung zwischen Michael und Hanna über einen längeren Zeitraum. Im späteren Verlauf der Geschichte wird Hanna immer mehr mit ihrer schlimmen Vergangenheit konfrontiert und sie beginnt, an ihren Entscheidungen zu zweifeln.

Im ersten Teil der Geschichte lernt der anfangs 15-jährige Michael die ältere Hanna kennen. Während des Sommers haben sie eine sexuelle Affäre. Diese besteht aus dem routinierten Ritual des Duschens, des Liebens und des Beianderliegens. Nachdem Hanna Michael dazu überredet hatte, ihr etwas vorzulesen, war auch das Ritual des Vorlesens ein Teil davon. Die Beziehung wird ganz klar von Hanna dominiert, da Michael bei Streitereien, aus Angst sie zu verlieren, immer wieder nachgibt. Als sie dann aber weinend vor ihm zusammenbricht, ändern sich die Machtverhältnisse zu Michaels Gunsten. Bald darauf verschwindet sie jedoch spurlos.
Der zweite Teil handelt hauptsächlich über die KZ-Prozesse und wie Michael als Protokollant anwesend ist. Dort trifft er dann auf die Angeklagte Hanna wieder und stellt fest, dass er für diese nichts mehr empfindet. Während des ganzen Prozesses beachtet auch Hanna ihn nicht. Die Hauptanklagepunkte gelten der Selektion im Lager und der Bombennacht, in der Hanna mit anderen Aufseherinnen die unschuldigen Gefangenen absichtlich während des Feuers nicht retteten. Hanna beantwortet alle Fragen des Richters ehrlich und dies wird ihr zum Verhängnis, da die anderen Angeklagten dies ausnutzen, um sich selber zu entlasten. Der Richter nutzt ihre Ehrlichkeit ebenfalls aus, um ihr sehr direkte Fragen zu stellen, wie z.B. die Selektionen abliefen und ob Hanna sich bewusst gewesen war, was sie damals getan hatte.

Die vorliegende Textstelle von Seite 107 bis 108 lässt sich insgesamt in 3 Teile gliedern. Der erste Abschnitt von Zeile 3 bis Zeile 23 fängt mit Hannas direkter Frage an den Richter, was er an ihrer Stelle getan hätte, an. Die Ellipsen deuten auf ihre beginnenden Zweifel hin („Ich habe… ich meine…“ S.107 Z.3). Der Satz: „Einen Moment lang war es still“ in Z.8 leitet eine Zeitdehnung ein. Dies  steigert die Spannung und der Leser will, so wie die Anwesenden im Raum, die Antwort des Richters hören. Gegen Schluss berichtet Michael davon, wie er versteht, warum der Richter „den Ausdruck der Irritation zu seiner Masche gemacht hatte.“ (Z.15-16). Diese Metapher symbolisiert eine Maske, hinter der sich der Richter verstecken kann und Zeit hat, um über eine Antwort nachzudenken. Der Richter jedoch meint nur, dass man sich auf Sachen, die unmoralisch sind, nicht einlassen darf, solange es einem nicht das Leben kostet.
Der zweite Abschnitt (S.107 Z.24 bis S.108 Z.4) handelt über die eigene Meinung des auktorial-erzählenden Michaels zu dieser Szene. Dies wirkt auf den Leser ein und regt diesem zum Denken. Die Antwort des Richters fällt Michaels Meinung nach sehr allgemein und unbefriedigend aus. Die  Worte des Richters werden als „hilflos, kläglich.“ (S.108 Z.1) beschrieben. Hanna wollte wissen, was sie speziell in ihrem Fall hätte tun sollen und nicht was man allgemein nicht tun darf. Auch bemerkt Michael, wie Hanna immer nachdenklicher wird.
Der letzte Abschnitt wird eingeleitet durch die Frage Hannas: „Also hätte ich… hätte nicht… hätte ich mich bei Siemens nicht melden dürfen?“ (S.108 Z.5-6). Die Wortwiederholung deutet auf Hannas inneres Chaos hin, da sie sich nicht für einen Satzbau entscheiden kann und diesen immer wieder überdenken muss. Die Frage galt nicht dem Richter, sondern ihr selbst, denn sie achtet nicht mehr auf das, was um sie herum geschieht.

Die Deutungshypothese hat sich bestätigt, da man besonders im letzten Teil die Verzweiflung Hannas erkennen kann. Sie zieht sich immer mehr zurück, da ihr Innerstes einen geschützten Ort vor der Außenwelt und vor der Antwort ihrer Frage bedeuten könnte. Außerdem ist ihre Hilflosigkeit auch durch ihre unvollständigen Sätze gekennzeichnet. Der Autor beabsichtigt durch diese Textstelle, dem Leser zu verdeutlichen, wie sehr Hanna mit der Situation überfordert ist und ernsthaft darüber nachdenkt.
Ich denke, dass es dem Autor sehr gut gelungen ist, dem Leser zu zeigen, wie sehr Hanna aus der Fassung gebracht worden ist. Sie hatte ihre Vergangenheit in Ruhe gelassen und nun muss sie sich erneut mit dieser auseinandersetzen. Auch gefällt mir, wie aufmerksam Michael gegenüber Hanna ist. Die Gedankengänge Michaels sind zwar sehr interessant, doch manchmal etwas zu lang. Leider verliert der Leser dadurch eventuell den roten Faden oder muss sich dann doch noch dazu zwingen weiterzulesen.

Dienstag, 14. Dezember 2010

Hausaufgabe: Kommentar (Focus)

In der Rezension geht es hauptsächlich um den Inhalt der Geschichte und die schauspielerischen Talente der Darsteller. Es wird erwähnt, dass Kate Winslet für ihre Rolle einen Oscar erhalten hat, da sie die unnahbare Hanna sehr gut rüberbringen konnte. Auch wird über David Kross' Leistung geschwärmt. Jedenfalls finde ich, dass die Rezension zwar gut ist, aber man hätte mehr über die Verfilmung schreiben können. Der Leser erfährt bloß wie geschauspielert wurde und nicht ob der Film auch als Ganzes gut ist. Trotz allem finde ich die Stelle in der erwähnt wird, wie sich die Szene mit Michael im Gerichtssaal ins "Gedächtnis brennt" sehr treffend.

Zu der Kritik des Focus

Ich pesönlich stimme der Redakteurin zu. Der Film ist sehr gelungen. Auch muss ich ihr zusimmen, das es gewöhnungsbedürftig ist, Kate Winslet so kalt und verschlossen zu erleben.
Doch finde ich genau wie sie schreibt, schauspielerisch ist der Film sehr gut, auch wenn im Buch die Gefühle anders dargestellt werden.

Mittwoch, 24. November 2010

Gerichtsreportage

"Ich kenne eine Tatsache, welche Hanna entlasten könnte." Mit dieser Aussage von Michael Berg nahm die Gerichtsverhandlung, in der über Hanna Schmitz' Schuld diskutiert wurde, seinen Lauf. Auf die Frage des Richters, was für ein Verhältnis Michael und Hanna hatten, beharrt dieser nur stur auf die Antwort: "Sehr nah." Laut Michael, soll Hanna Schmitz Analphabetin sein und könne somit das Protokoll garnicht geschrieben haben. Doch die Ankläger bemerken schnell, dass Michael keine handfesten Beweise für ihren angeblichen Analphabetismus besitzt und attackieren diese Schwachstelle immer wieder mit der Äußerung: "Sie muss ja nicht unbedingt Analphabetin sein, wenn sie sich vorlesen lassen hat oder immer ihren Beruf gewechselt hat." Laut Ankläger sei es keine Entschuldigung für die Selektionen und die absichtliche Verweigerung der Hilfe während der Bombennacht und habe zweifellos auch nichts mehr mit Analphabetismus zu tun. Die Verteidiger jedoch argumentieren nur mit der schwachen Behauptung, dass alle in jener Zeit so gehandelt haben. Zusätzlicherweise wäre es für sie verständlich, dass das eigene Leben im Chaos während der Bombennacht an höherer Stelle stehen würde. Eine heftige Diskussion findet statt und der Richter kann nur sehr schwer alle beruhigen, da alle wie wild durcheinander reden. Am Schluss kommt Michael doch noch zu Wort und meint, dass er nicht Hannas komplette Schuld rechtfertigen will sondern einfach nur von ihrer Hauptschuld freisprechen will.

Abschlussplädoyer

Hohes Gericht,
nach der Beweisaufnahme sind wir zu folgendem Entschluss gekommen:
Durch den Zeugen Michael Berg ist überraschenderweise herausgekommen, dass die Angeklagte Hanna Schmitz Analphabetin ist.
Die Verteidigung versucht ihren Beitritt bei des SS dadurch zu rechtfertigen, da durch eine Beförderung sonst ihre Schwäche ans Licht gekommen wäre. Doch sind wir der Meinung, dass es genug andere Beschäftigungen gibt, die sie sich hätte suchen können oder sie hätte ihre Beförderung einfach ablehnen können. Es wäre nicht notwendig gewesen der SS beizutreten. Doch die Angeklagte hat es trotzdem getan. Woraus man schließen kann, dass sie freiwillig zur SS gegangen ist und, dass es nichts mit ihrem Analphabetismus zu tun hatte.
Des weiteren werfen ihr vor, das sie jeden Monat, bei den Selektionen, 60 Frauen nach Auschwitz geschickt hat. Es mag ja stimmen, dass die anderen ebenfalls bei den Selektionen mitgewirkt haben, doch dadurch wird ihre Schuld nicht geringer. Hat der Analhabetismus etwas damit zu tun, hohes Gericht, dass man gegen jegliche Moral und Gewissen Menschen in den Tod schickt? Kann man es rechtfertigen 100 von Menschen bewusst in den Tod zu schicken, nur um seine Schwäche zu verheimlichen?
Hierzu kommt, dass Hanna Schmitz ihre persönliche Selektion hatte. Sie hat Mädchen zu sich geholt, diese mussten ihr Vorlesen, doch durften sie niemandem etwas darüber erzählen. Anschließend wurden sie nach Auschwitz geschickt. Hier kommt die Frage auf, warum ausgerechnet diese Mädchen? Es ist eindeutig, dass Die Angeklagte nicht wollte, dass ihr Analphabetismus bekannt wird. Niemand kann behaupten, dass sie keine andere Wahl gehabt hätte. Diese Frau hat alles getan, ist über Leichen gegangen, um ihren Analphabetismus zu verbergen. Dies hat nichts mit Moral und Gewissen zu tun, es war purer Eigennutz und Egoismus.
Man darf die Bombennacht nicht vergessen. Die Angeklagte hat nichts getan um den Frauen und Kindern in der Kirche zu helfen. Diese Menschen waren hilflos, schwach und ungefährlich. Sie hätten den Wächterinnen nichts getan, von ihnen wäre überhaupt nichts zu befürchten gewesen. Sie hat die unschuldigen Menschen in der Kirche verbrennen lassen.
Ihre Mitangeklagten bestätigen, dass Hanna Schmitz den Ton angegeben hat. Sie war es, die bestimmt hat, was zu tun war. Wir können dies nicht nachweisen, doch ist es schwer der Angeklagten Glauben zu schenken, da sie schon einmal nicht bei der Wahrheit geblieben ist, und gelogen hat.
Es mag stimmen, das Hanna Schmitz Analphabetin ist, doch kann man dadurch ihre Taten nicht rechtfertigen. Das Ermorden von Menschen hat nichts, aber auch wirklich gar nichts mit der Unfähigkeit des Lesens und Schreibens gemeinsam. Die Angeklagte hat weder mit Moral noch mit Gewissen gehandelt. Und deßhalb hohes Gericht sollte die Angeklagte eine Lebenslängliche Haftstrafe erhalten.

Freitag, 19. November 2010

Der Trailer

Der Trailer des Filmes „Der Vorleser“ von Stephen Daldry beginnt mit einem Gespräch zwischen Michael und einer Frau, von der man annimmt, dass sie seine Therapeutin ist. Zum ersten Mal erzählt Michael über seine alte Affäre mit Hanna. Der Zuschauer erkennt sofort, dass die darauffolgenden und recht kurzen Szenen die Erinnerungen Michaels darstellen. Szenen, die inhaltlich wichtig sind, sind durch ihre etwas längeren Dauer gekennzeichnet, wie z.B. den Momenten, in der Hanna ihre Strumpfhosen anzieht oder in der Michael von ihr gebeten wird, ihr etwas vorzulesen. Die sexuelle Beziehung zwischen ihm und Hanna wird durch sehr viele intime Berührungen dargestellt und man sieht viele gemeinsame Momente ihrer Beziehung.
Der erste Teil, der mit melancholischer und ruhiger Musik unterlegt ist, wird durch den zweiten Teil ersetzt. Im Hintergrund läuft nun eine spannende und dramatische Melodie. Michael sucht nun verzweifelt nach der spurlos verschwundenen Hanna. Nach einem Szenenwechsel sieht der Zuschauer, wie Hanna aufgrund eines Naziverbrechens angeklagt wird und Michael als Jurastudent dort ebenfalls anwesend ist. Beim Erwähnen ihres Namens, bemerkt er sie schließlich und versucht demnach vor seinen Kollegen seine Gefühle zu verleugnen. Danach überstürzen sich die Ereignisse aus der Vergangenheit und der Gegenwart: Man sieht Hanna, wie sie immer verzweifelter wird, und wie die Therapeutin Michael fragt, ob Hanna jemals begriffen habe, was sie ihm angetan habe. Jedoch nimmt dieser sie in Schutz. Die vielen kurzen Szenenwechsel steigern die Spannung, aber die Dramatik endet abrupt mit der Frage Michaels: „Wie schuldig kann man sein?“.



Montag, 15. November 2010

Abschiedsbrief

Lieber Michael,
es tut mir Leid, dass alle deine Mühen mein „neues Leben“ vorzubereiten, nun doch umsonst waren. Du hast sicher gemerkt, dass ich mich für meinen Analphabetismus sehr geschämt habe. Ja – ich habe sogar Taten, die ich nicht begangen habe, zugegeben damit man es nicht rausfindet. Trotz meiner Bemühungen, habe ich letztlich das Lesen und Schreiben doch noch gelernt. Aber nach all den Jahren, glaube ich nicht, dass ich bereit für ein neues Leben in der Öffentlichkeit bin und habe Angst vor den Reaktionen der anderen. Und Angst davor, dass sie mich für meine Taten verurteilen. Ich bereue das, was ich damals in Krakau getan hatte, aber ich habe meine Strafe akzeptiert und bitte auch nicht um Vergebung. Ich will nur, dass du verstehst, dass ich die ganzen Toten nicht wollte. Aber für mich gab es zu dem Zeitpunkt einfach keinen anderen Weg. Ich habe auch gemerkt, dass ich in deinem jetzigen Leben keinen Platz mehr habe und verstehe nun, wie sehr ich dich beeinflusst habe und es immer noch tue. Aber ich danke Dir sehr. Danke dir für die schöne Zeit, die ich mit dir zusammen verbringen durfte, und danke dir für die Kassetten, durch die ich endlich meine Scham überwand und lesen lernte. Du sollst dein Leben nicht in Trauer leben, sondern ein normales Leben ohne mich führen, Jungchen.
Deine Hanna

    Donnerstag, 11. November 2010

    Analysieren des Filmplakats


    Auf dem Filmplakat sind Hanna und Michael, während ihrer Beziehung, abgebildet. Beide sind unbekleidet und liegen auf einem Bett. Michael hat ein Buch in der Hand und man kann erkennen, dass er Hanna etwas vorließt. Hanna scheint ihm gespannt zuzuhören. Im Hintergrund ist Michael in seinen späteren Jahren zu sehen. Er ist blasser abgebildet und es wirkt, als ob er auf die beiden zurückschaut.
    Man muss sich daran gewöhnen, dass Kate Winslet, die bei Titanic mitgespielt hat, die verschlossene Hanna sein soll. Doch da sie einen Oscar für ihre Rolle bekommen hat, kann man davon ausgehen, dass sie die Rolle sehr gut gemeistert hat. David Kross ist mir ein unbekannter Schauspieler, und deßhalb kann ich ihn nicht einschätzen.
    Ich finde, dass die Handlung des Buches gut dargestellt wird. Man kann anhand des Plakates erkennen, dass Hanna und Michael eine intime Beziehung haben. Und dadurch, dass der ältere Michael auf diese zurückblickt, könnte man deuten, dass er noch an Hanna hängt.
    Ich finde, das Filmplakat sehr gut. Man kann nicht die ganze Handlung herauslesen, doch ein paar Hauptaspekte des Buches sind sehr gut herausgebracht.

    Quellen:
    Bild: http://www.new-video.de/co/vorleser08.jpg

    Dienstag, 9. November 2010

    Charakterisierung Hannas

    Während ihrer Beziehung weiß Michael nicht, dass Hanna Analphabetin ist. Er erschließt es sich durch ihr Verhalten erst bei dem Prozess. Doch auch als die beiden sich Jahre später wieder treffen und miteinander reden ist sie nicht bereit mit ihm darüber zu reden. ( S. 186 - 187 )

    Im ersten Teil des Buches kann man an drei Stellen erkennen wie sehr ihr Analphabetismus sie stört. Als Michael ihr erzählt, dass er die Schule schwänzt, um sie zu sehen ist sie sehr sauer auf ihn ( "... hätte mir ... nicht abweisender vorkommen können" Z. S. 37). Es scheint, dass sie mit ihrer Andeutung " Du weißt nicht, was blöd ist"( Z. S.36), sich auf ihren Analphabetismus bezieht.
    Unter anderem möchte sie, dass Michael ihr jeden Tag vorließt. Als Michael sie auffordert selbst zu lesen überspielt sie ihr nicht Können mit dem Argument, dass Michael eine schöne Stimme hätte. ( S.43)
    Als die beiden zusammen wegfahren erkennt man deutlich wie sehr Hanna sich vor ihrerer Offenbarung als Analphabetin fürchtet: Weil sie nicht in der Lage ist, den Zettel den Michael ihr hinterlassen hat, zu lesen. Zum einen schlägt sie Michael weil sie nicht weiß wo er hingegangen ist und entfernt den Zettel damit Michael nichts von ihrer Schwäche mitkriegt. Doch in dieser Situation merkt man, dass die sonst immer selbstbewusste Hanna sich für ihr Nichtkönnen schämt, da sie anfängt zu weinen. ( S.54)
    Nachdem Hanna im Gefängnis durch die Kasseten von Michael das Lesen und Schreiben gelernt hat, wird beschrieben, dass man die Überwindung Hannas an der Schrift erkennen kann. ( S.177) Außerdem wird erwähnt, dass das Verhalten Hannas nicht untypisch für Analphabeten sei, wie viel Energie verwenden um ihre Schwäche zu verbergen. ( S.178)
    Auch hat sich Hanna für die KZ-Häftlinge und Werter interessiert, da sie Bücher darüber gelesen hat.( " Nachdem Frau Schmitz lesen gelernt hat, hat sie gleich anfangen, über KZs zu lesen" Z. S194 )
    Als Michael das erste Mal wieder nach Jahren wieder sieht beschreibt er sie so " Graue Haare, ein Gesichtmit tiefen senkrechten Furchen in der Stirn .... und ein schwerer Leib."( Z. S.184)
    Hanna ist eigentlich eine sehr reinliche Person gewesen, sie hat eine schlanke Figur, doch nach einer gewissen Zeit im Gefängnis hat sie aufgehört sich um ihr Aussehen zu kümmern.( S.196 )

    Für Michael hat sich Hanna zu sehr verändert, so dass sich seine Gefühle verändert haben.
    Doch für Hanna ist er die einzige Person die ihr wichtig ist. Sie hat in ihrem Zimmer ein Zeitungsabschnitt von ihm, als er sein Abitur geschafft hat. Doch als sie merkt, dass seine Gefühle sich verändert haben erlischt so denke ich ihr Lebenswille.
    Man weiß nicht warum Hanna sich umbringt. Ich persönlich denke ein wichtiger Grund ist Michael. Sie ist ihr ganzes Leben lang davongerannt um ihren Analphabetismus zu verstecken. Sie musste von Ort zu Ort ziehen, ihren Beruf wechseln nur weil sie sich für ihre Schwäche schämt. Vieleicht hat sie gehofft mit Michael zusammen ihre restliches Leben zu verbringen. Nicht als Liebespaar sondern als Bekannte oder Freunde. Doch sie merkte, dass Michael ihr wie er selber beschreibt, nur eine Nische in seinem Leben gegeben hat, und letzendlich hat sie sich ihr Leben genommen.

    Montag, 8. November 2010

    Zusammenfassung des zweiten Teils

    Der zweite Teil des Buches „Der Vorleser“ von Bernhard Schlink besteht aus 17 Kapiteln und beschäftigt sich ausschließlich mit dem KZ-Prozess Hannas. Diese gibt Taten zu, die sie nicht begangen hat, nur aus Angst, dass ihr Analphabetismus entdeckt werden könnte. Michael, der als Student bei den Verhandlungen anwesend ist, steckt mitten in einem moralischen Dilemma. Entweder er respektiert Hannas Entscheidung und schweigt oder er erzählt dem Richter über ihren Analphabetismus um sie etwas zu entlasten. Schlussendlich schweigt er und Hanna bekommt lebenslänglich.
    Nachdem Michael sich nach langer Zeit daran gewöhnt hatte ohne Hanna weiterzuleben, hat er sich charakterlich sehr verändert. Er wirkt sehr arrogant, eingebildet und ist unerschütterlich. Während er Jura studiert, ist er als Protokollant bei den Prozessen anwesend. Er entdeckt Hanna wieder, welche ihn während des ganzen Prozesses nur wenig Beachtung schenkt, und stellt sachlich fest, dass er nichts mehr für diese empfindet. Die Hauptanklagepunkte waren die Selektion im Lager und das Verhalten während der Bombennacht, in welcher man die Gefangen aus der Kirche hätte befreien können und somit viele unschuldige Tote vermieden hätte. Hanna gibt zu, dass sie kurz vor ihrer Beförderung bei Siemens freiwillig zur SS als Aufseherin nach Krakau gegangen ist. Unglücklicherweise verschlimmert Hanna die ganze Situation, da sie Dinge zugibt, die wahr sind und verneint, welche nicht stimmen. Die anderen Angeklagten ärgern sich zunehmend und nutzen dann aber Hannas Bereitwilligkeit aus. Sie lassen Hanna aussehen wie die Hauptschuldige um sich selber zu entlasten. Eine der Zeugen, erinnert sich daran, dass die Schwachen, kurz bevor sie nach Auschwitz geschickt wurden, von Hanna von der Arbeit befreit wurden und im Gegenzug ihr etwas vorlesen mussten. Im weiteren Verlauf gibt Hanna aber auch Taten zu, die sie nicht begangen hat, nur damit ihr Analphabetismus nicht entdeckt wird. Sie gibt zu, dass sie den Bericht der SS geschrieben hätte, als die Schriftproben für den Vergleich verlangt wurden. Nur Michael merkt als einziger, dass Hanna eine Analphabetin ist und erinnert sich an alle Anzeichen dafür, dass sie nicht Lesen und Schreiben konnte. Er will zum Richter gehen um Hanna etwas zu entlasten. Da er aber unsicher ist, befragt er seinen Vater, welcher ein Philosoph ist. Dieser rät ihm, mit Hanna zu reden, statt hinter ihrem Rücken etwas zu machen, was ihre Würde verletzen könnte. Nach allem fährt Michael zu einem KZ-Lager um sich die Situation dort vorzustellen können. Selbst nach weiteren Besuchen leider vergebens. Da er zu dem Zeitpunkt noch kein Auto besitzt, trampt er und kommt mit dem Fahrer ins Gespräch. Dieser erzählt ihm gleichgültig, dass die KZ-Wächter nur ihre Arbeit machen und dass es kein persönlicher Hass sei. Michael wird kurzerhand rausgeschmissen, nachdem er dreist gefragt hatte, ob er ein Offizier der SS gewesen wäre. Schlussendlich entscheidet er sich dazu dem Richter über Hannas Analphabetismus zu erzählen. Als er dann aber mit dem Richter über sein Studium redet, lässt er doch die Gelegenheit von Hanna zu erzählen entgehen. Durch sein Schweigen bekommt Hanna lebenslänglich und die anderen Angeklagten kommen mit milderen Strafen davon.

    Sonntag, 7. November 2010

    Zusammenfassung des ersten Teils

    Der erste Teil des " Vorlesers " handelt hauptsächlich um die Beziehung zwischen Michael und Hanna und hat 17 Kapitel. In diesem Teil ist Michael 15 Jahe alt und erlebt seine erste Liebe und Leidenschaft mit Hanna. Die Beziehung dauert fünf bis sechs Monate und endet unvermittelt, sodass man nicht weiß warum.
    Michael ist 15 Jahre alt, als er an der Gelbsucht erkrankt und Hanna das erste Mal trifft.
    Er übergibt sich auf dem Weg zur Schule, Hanna nimmt ihn mit zu sich, kümmert sich um ihn und bringt ihn anschließend nach Hause. Als er im Frühjahr wieder gesund wird besucht er Hanna,um sich bei ihr zu bedanken. Sie unterhalten sich und als es dann für Michael Zeit ist zu gehen, will Hanna ihn ein Stück begleiten. Er steht an der Tür und wartet, während sie sich umzieht.Er beobachtet sie dabei und kann nicht wegschauen. Hanna erwischt ihn dabei und er rennt errötend davon.
    Michael traut sich erst eine Woche später wieder bei ihr vorbeizuschauen. Hanna arbeitet als Schaffnerin und als sie nach Hause kommt trägt sie ihm auf nach unten zu gehen um zwei Koksschütten hochzuholen. Michael macht sich dabei schmutzig und so lässt sie ihm ein Bad ein.
    Sie geht kurz aus dem Zimmer und als sie wieder kommt hat sie ebenfalls nichts an. So entwickelt sich eine Liebesbeziehung zwischen den beiden.
    Als er spät nach Hause kommt, ist Michaels Vater ärgerlich. Michael lügt seine Familie an un behauptet er habe sich verlaufen.
    Da Michael sich weiter mit Hanna treffen möchte, beschließt er am nächsten Tag wieder zur Schule zu gehen, da er sonst nicht die Möglichkeit hat. Um sie weiterhin zu sehen schwänzt er die letzte Stunde und das jeden Tag.
    Erst eine paar Tage später erfährt er wie sie heißt. Er erzählt ihr, dass er die Schule schwänzt um sie zu sehen. Da er sehr lange krank war würde er die Klasse wiederholen müssen. Hanna wird darauf sehr sauer und erlaubt ihm erst wieder zu kommen wenn er zur Schule geht un richtig lernt. So fängt Michael an zu so hart zu arbeiten um die Klasse zu schaffen und sich weiterhin mit Hanna zu treffen.
    Eines nachmittags möchte Hanna, dass Michael ihr etwas vorließt. Er möchte nicht doch irgendwann bringt sie ihn dazu es doch zu tun.
    Am ersten Tag in den Osterferien geht Michael früh aus dem Haus um mit dem selben Zug zu fahren wie Hanna, Er steigt in den hinteren Wagen, damit sie beide ungestört sein können.
    Obwohl sie ihn sieht kommt sie nicht nach hinten, Michael versteht es nicht, ist verwirrt, verletzt und steigt dann aus. Er beschließt anschließend zu Fuß nach Hause zu gehen.
    Als Hanna wieder kommt macht sie ihm Vorwürfe, dass er mit Absicht hinten eigestiegen ist, nur um nicht mit ihr zu reden. Sie will nicht einsehen, dass er wegen ihr morgens in den Zug gestiegen ist. Michael ist am Ende wieder der, der sich bei ihr entschuldigt.
    Nach Ostern mache die beiden zusammen eine Fahrradtour für mehrere Tage.
    Sie übernachten in Gasthöfen. Eines Morgens schreibt Michael eine Zettel, dass er Frühstück holen geht und gleich wieder kommt. Jedoch ist Hanna sehr Sauer als er zurückkommt. Sie schlägt ihn mit dem Gürtel und fängt an zu weinen. Später frägt Michael sie warum sie denn so sauer war er hätte ihr doch einen Zettel hingelegt. Sie sagt da wäre kein Zettel.
    Michael schafft die Klasse und kommt im nächsten Schuljahr in eine neue Klasse. Er freundet sich mit seinen Mitschülern an und sie verbringt viel Zeit mit ihnen. Sie terffen sich oft im Schwimmbad und seine Freunde bemerken, dass er nicht ganz offen zu ihnen ist. Doch Michael erzählt keinem etwas über seine Beziehung zu Hanna.
    Am Ende der Sommerferien kommt ihre Beziehung zu einem Ende:Seit Tagen, so wird es beschrieben, führt sich Hanna seltsam auf. Als dann Michael, nachdem er bei Hanna war, ins Schwimmbad geht, taucht Hanna dort auf. Michael zögert zu ihr zu gehen, doch dann ist es zu spät und Hanna ist verschwunden.
    Am nächsten Tag ist Hanna weg . In ihrer Wohnung zieht jemand anderes ein und auch ihre Arbeit hat sie gekündigt.
    Der erste Teil endet mit den Fragen Michaels, der sich Vorwürfe macht, dass er Schuld an ihrem plötzlichen Verschwinden ist.

    Montag, 1. November 2010

    Biographie: Bernhard Schlink

    Bernhard Schlink, ein deutscher Professor für Rechtswissenschaft und Autor, wurde am 6. Juli 1944 bei Bielefeld geboren. Jedoch verbrachte er seine Jugend in Heidelberg und studierte dort Jura. Während seiner Zeit als Professor in Bonn, verfasste er im Jahr 1987, zusammen mit Walter Popp, seinen ersten Kriminalroman "Selbs Justiz". Von 1987 bis 2006 war er Richter des Verfassungsgerichthofs für das Land Nordrhein-Westfalen und war nahezu zeitgleich Professor an der Berliner Humboldt-Universität von 1992 bis 2009. Nun verbringt er sein Leben in Berlin und in New York.

    Sein ganzes Leben lang hat er schon Bücher geschrieben, darunter auch die Werke „Die gordische Schleife“ (1988), „Selbs Mord“ (2001) und eines seiner berühmtesten Romane: „Der Vorleser“ (1995). Letzteres wurde auch in 39 Sprachen übersetzt und ebenfalls verfilmt.

    Da nicht viel über das Liebesleben von Schlink bekannt ist, kann der Leser nicht beurteilen, ob er etwas ähnliches wie Michael schon erlebt hat. Fest steht, dass sowohl Schlink als auch Michael beide Juristen waren und nahezu zur gleichen Zeit geboren worden sind. Dank Hannas angegebenem Geburtsdatum kann man annehmen, dass Michael im Jahr 1943 geboren sein muss. Schlussendlich spielt die Geschichte auch in Heidelberg: Die Heimatstadt von Bernhard Schlink. Mehrere Parallelen sind nicht erkennbar.


    Positive Kritik des Berliner Tagesspiegels über Schlinks Romane:
    „Schwungvoll geschriebene, raffiniert gebaute Romane, in denen die politische Aktualität und die deutsche Vergangenheit präsent sind.“



    Quellen:
    http://gfb.freepage.de/HBonline/schlink/biogra.htm
    http://de.wikipedia.org/wiki/Der_Vorleser
    Das Buch "Der Vorleser" von Bernhard Schlink (1995)

    Donnerstag, 28. Oktober 2010

    Erster Eindruck


    Im ersten Abschnitt trifft Michael das erste Mal auf Hanna.
    Er ist fünfzehn Jahre alt und ist an der Gelbsucht erkrankt. Auf dem Weg zur Schule muss er sich übergeben. Hanna kümmert sich um ihn und bringt ihn anschließend nach Hause. Eigentlich hat er nicht vor nocheinmal bei ihr vorbeizuschauen, doch wegen seiner Mutter geht er doch hin.
    Man kann davon ausgehen, dass im Mittelpunkt des Buches die Beziehung zwischen Hanna und Michael steht.
    In diesen ersten Seiten kann man den Schreibstil des Autors sehr gut erfassen. Er achtet sehr auf Details und umschreibt, meiner Meinung nach, die Situationen sehr genau.


    Quellen:
    Bild : http://www.christoph-schmidt.de/vorleser/images/cover.gif