Mittwoch, 26. Januar 2011

Gerichtsreportage.

Im Deutschunterricht sollten wir eine Gerichtssituation nachspielen. In dieser sollte verhandelt und dargestellt werden ob Hanna Schmitz, eine ehemalige KZ-Wächterin, nun schuldig ist oder nicht. Sie solle angeblich in der Bombennacht den jüdischen Frauen bewusst nicht geholfen haben und ihr wird die gesamte Schuld aufgeladen, da sie zudem das Protokoll etc. angefertigt haben solle. In unserer Gerichtsverhandlung spielte Michael Berg jedoch ebenfalls eine große Rolle. „Sehr nah“ sei die Beziehung zwischen ihm und Hanna gewesen, meinte er, ohne jegliche weitere Informationen preiszugeben. Auch erzählt Michael, dass Hanna nicht so viel Schuld trage wie es den Anschein hätte – da sie Analphabetin sei, und somit das Protokoll gar nicht geschrieben haben könne. Jedoch basiert dies alles nur auf Michaels Aussage und niemand scheint dies wahrhaftig zu beweisen können. Die Ankläger lassen sich nicht abwimmeln und beharren auf ihrem Standpunkt, dass Hanna nicht zwangsläufig wirklich Analphabetin sein müsse. Beide, sowohl Ankläger als auch Verteidiger, werfen sich die Argumente wie Spielbälle vor die Füße, ohne wirklich sachlich darüber zu diskutieren. Dies lässt die Lautstärke steigen, und man merkt dass es sich hier um eine Nachstellung handelt. Das Analphabetismus und die Selektionen der KZ-Wächterinnen nichts miteinander zu tun haben, scheint jedem bewusst zu sein. Beendet wird das ganze mit Michaels Worten, welcher versucht Hanna von ihrer zu viel angelasteten Schuld zu befreien.

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