Mittwoch, 26. Januar 2011

Charakterisierung Michaels.

Zu Beginn des Romans ist der Protagonist Michael Berg 15 Jahre alt und erfüllt alle Kriterien eines normalen jugendlichen Schülers. Sein Verhalten ist der Gesellschaft angepasst, und somit hat er gute Manieren und ist in keinster Weise besonders auffällig. Als er jedoch Hanna kennenlernt, nimmt sein Leben eine Wendung, welche ebenso Folgen auf seine Persönlichkeit hat. Er wird erwachsener, somit selbstbewusster und seine kindliche Unsicherheit nimmt ab. Diese Wandlung erfüllt ihn mit Stolz und Selbstvertrauen, welche er nun auf seine Mitschüler ausstrahlt. Nur in der Beziehung zu Hanna scheint er den kürzeren gezogen zu haben, denn er versucht es ihr immer Recht zu machen und unterwirft sich ihr beinahe. Im Verlauf der gemeinsamen Zeit gewinnt Michael jedoch auch in dieser Hinsicht mehr Vertrauen in sich selbst und so zeigt er auch öfters seinen Willen.

Michaels Beziehung zu seinen Eltern wirkt unterkühlt und distanziert. Der Vater, welcher Philosophieprofessor ist, scheint seine Liebe, falls vorhanden, nie seiner Familie gezeigt zu haben und so besitzt Michael im Grunde genommen keine enge Beziehung zu ihm. Seine Mutter, Hausfrau und Mutter dreier Kinder, scheint wohl so manches Mal den Kontakt zu ihren Kindern gesucht zu haben – doch ohne Glück. Das Verhältnis ist hier also ebenfalls nicht allzu eng. Zu seinen Geschwistern scheint Michael auch keinen richtigen Draht zu besitzen, denn sie werden kaum genannt und wenn dann im Zusammenhang mit kleinen Rivalitäten. Alles in Allem hat der Protagonist keine vertrauenswürdige familiäre Bindung zu seiner Familie.

Eine spätere Freundin Michaels ist der Ansicht, er solle ein besseres Verhältnis zu seiner Mutter aufbauen – doch er scheint das nicht ernst zu nehmen. Als er Hanna im Prozess wieder sieht zerbricht seine harte, gleichgültige Fassade welche er in all den Jahren erschaffen hat, und lässt ihn nachdenklich, sensibler und emotionaler wirken.

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