Freitag, 19. November 2010

Der Trailer

Der Trailer des Filmes „Der Vorleser“ von Stephen Daldry beginnt mit einem Gespräch zwischen Michael und einer Frau, von der man annimmt, dass sie seine Therapeutin ist. Zum ersten Mal erzählt Michael über seine alte Affäre mit Hanna. Der Zuschauer erkennt sofort, dass die darauffolgenden und recht kurzen Szenen die Erinnerungen Michaels darstellen. Szenen, die inhaltlich wichtig sind, sind durch ihre etwas längeren Dauer gekennzeichnet, wie z.B. den Momenten, in der Hanna ihre Strumpfhosen anzieht oder in der Michael von ihr gebeten wird, ihr etwas vorzulesen. Die sexuelle Beziehung zwischen ihm und Hanna wird durch sehr viele intime Berührungen dargestellt und man sieht viele gemeinsame Momente ihrer Beziehung.
Der erste Teil, der mit melancholischer und ruhiger Musik unterlegt ist, wird durch den zweiten Teil ersetzt. Im Hintergrund läuft nun eine spannende und dramatische Melodie. Michael sucht nun verzweifelt nach der spurlos verschwundenen Hanna. Nach einem Szenenwechsel sieht der Zuschauer, wie Hanna aufgrund eines Naziverbrechens angeklagt wird und Michael als Jurastudent dort ebenfalls anwesend ist. Beim Erwähnen ihres Namens, bemerkt er sie schließlich und versucht demnach vor seinen Kollegen seine Gefühle zu verleugnen. Danach überstürzen sich die Ereignisse aus der Vergangenheit und der Gegenwart: Man sieht Hanna, wie sie immer verzweifelter wird, und wie die Therapeutin Michael fragt, ob Hanna jemals begriffen habe, was sie ihm angetan habe. Jedoch nimmt dieser sie in Schutz. Die vielen kurzen Szenenwechsel steigern die Spannung, aber die Dramatik endet abrupt mit der Frage Michaels: „Wie schuldig kann man sein?“.



2 Kommentare:

  1. Du hast den Trailer offensichtlich sehr aufmerksam angeschaut und kommst in deiner Analyse auf viele wichtige Punkte zu sprechen. Du erläuterst die Funktion von Musik, Szenenfolgen und -länge und bringst dies mit dem Inhalt in Verbindung, was dir gut gelungen ist.
    Eine Beurteilung des Trailers wäre noch interessant gewesen. Zum Einen der Trailer an sich: Macht dieser Lust auf den Film? Und zum Anderen: Passen die wenigen Szenen, die zu sehen sind, zum Buch?

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  2. Die Analyse des Trailers ist dir meiner Meinung nach sehr gelungen, weil du näher auf die verschiedenen Mittel und Möglichkeiten (zeitliche Abfolge, Musik, etc.) einen Plot darzustellen, eingehst.
    PS: Ohne deine Analyse wäre ich wahrscheinlich niemals darauf gekommen, dass die drei Teile im Film mit unterschiedlicher Musik gekennzeichnet sind.

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