Dienstag, 9. November 2010

Charakterisierung Hannas

Während ihrer Beziehung weiß Michael nicht, dass Hanna Analphabetin ist. Er erschließt es sich durch ihr Verhalten erst bei dem Prozess. Doch auch als die beiden sich Jahre später wieder treffen und miteinander reden ist sie nicht bereit mit ihm darüber zu reden. ( S. 186 - 187 )

Im ersten Teil des Buches kann man an drei Stellen erkennen wie sehr ihr Analphabetismus sie stört. Als Michael ihr erzählt, dass er die Schule schwänzt, um sie zu sehen ist sie sehr sauer auf ihn ( "... hätte mir ... nicht abweisender vorkommen können" Z. S. 37). Es scheint, dass sie mit ihrer Andeutung " Du weißt nicht, was blöd ist"( Z. S.36), sich auf ihren Analphabetismus bezieht.
Unter anderem möchte sie, dass Michael ihr jeden Tag vorließt. Als Michael sie auffordert selbst zu lesen überspielt sie ihr nicht Können mit dem Argument, dass Michael eine schöne Stimme hätte. ( S.43)
Als die beiden zusammen wegfahren erkennt man deutlich wie sehr Hanna sich vor ihrerer Offenbarung als Analphabetin fürchtet: Weil sie nicht in der Lage ist, den Zettel den Michael ihr hinterlassen hat, zu lesen. Zum einen schlägt sie Michael weil sie nicht weiß wo er hingegangen ist und entfernt den Zettel damit Michael nichts von ihrer Schwäche mitkriegt. Doch in dieser Situation merkt man, dass die sonst immer selbstbewusste Hanna sich für ihr Nichtkönnen schämt, da sie anfängt zu weinen. ( S.54)
Nachdem Hanna im Gefängnis durch die Kasseten von Michael das Lesen und Schreiben gelernt hat, wird beschrieben, dass man die Überwindung Hannas an der Schrift erkennen kann. ( S.177) Außerdem wird erwähnt, dass das Verhalten Hannas nicht untypisch für Analphabeten sei, wie viel Energie verwenden um ihre Schwäche zu verbergen. ( S.178)
Auch hat sich Hanna für die KZ-Häftlinge und Werter interessiert, da sie Bücher darüber gelesen hat.( " Nachdem Frau Schmitz lesen gelernt hat, hat sie gleich anfangen, über KZs zu lesen" Z. S194 )
Als Michael das erste Mal wieder nach Jahren wieder sieht beschreibt er sie so " Graue Haare, ein Gesichtmit tiefen senkrechten Furchen in der Stirn .... und ein schwerer Leib."( Z. S.184)
Hanna ist eigentlich eine sehr reinliche Person gewesen, sie hat eine schlanke Figur, doch nach einer gewissen Zeit im Gefängnis hat sie aufgehört sich um ihr Aussehen zu kümmern.( S.196 )

Für Michael hat sich Hanna zu sehr verändert, so dass sich seine Gefühle verändert haben.
Doch für Hanna ist er die einzige Person die ihr wichtig ist. Sie hat in ihrem Zimmer ein Zeitungsabschnitt von ihm, als er sein Abitur geschafft hat. Doch als sie merkt, dass seine Gefühle sich verändert haben erlischt so denke ich ihr Lebenswille.
Man weiß nicht warum Hanna sich umbringt. Ich persönlich denke ein wichtiger Grund ist Michael. Sie ist ihr ganzes Leben lang davongerannt um ihren Analphabetismus zu verstecken. Sie musste von Ort zu Ort ziehen, ihren Beruf wechseln nur weil sie sich für ihre Schwäche schämt. Vieleicht hat sie gehofft mit Michael zusammen ihre restliches Leben zu verbringen. Nicht als Liebespaar sondern als Bekannte oder Freunde. Doch sie merkte, dass Michael ihr wie er selber beschreibt, nur eine Nische in seinem Leben gegeben hat, und letzendlich hat sie sich ihr Leben genommen.

2 Kommentare:

  1. Die Charakterisierung von Hanna ist meiner Meinung nach gut gelungen, weil es wurden alle wichtigen Punkte aufgelistet.
    Ich finde sehr gut, dass du deine volle Aufmerksamkeit auf den Analphabetismus gesetzt hast, da dies nicht am Anfang des Buches, sondern erst gegen Ende stark auffällt.

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  2. Sehr hilfreich und schön geschrieben danke :D

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